Klosterbibliothek Oberried
Hinter den dicken Mauern des ehemaligen Wilhemitenklosters und Benediktinerpriorats in Oberried lag für nahezu 200 Jahren ein Schatz von alten Büchern verborgen.
Erst unter dem damaligen Pfarrer von Oberried, P. José Cabral, ging man daran, die Bibliothek der Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Heute befasst sich die Bibliothek besonders mit den Werken von Fürstabt Martin II. Gerbert.
Beschreibung
Nachdem die Bibliothek so lange ziemlich unbeachtet geblieben war und auch kaum erfasst war, was sich in den Schränken verbarg, ließ Anfang der Achtziger Jahre Pfarrer Timotheus Vetter die bis dahin nicht registrierten Bücher erfassen. Er beauftragte in streng geheimer Mission den Buchenbacher Restaurator alter Bücher, Lothar Heitz, die Bücher zu katalogisieren. Dabei kam ans Tageslicht, dass die älteste der fünf Inkunabeln ein Band aus einer Bibelausgabe von 1482 war, der bei dem berühmten Drucker und Verleger Anton Koberger in Nürnberg gedruckt wurde. Die von dem Freiburger Erstdrucker Kilian Fischer 1496 gedruckte Inkunabel, das einzige vor 1500 in Offenburg gedruckte Buch, gilt als Rarität.
Die meisten der 350 Bücher, die 200 Jahre und älter sind, beziehen sich auf Theologie, Bibelwissenschaft und Predigt und sind in lateinischer Sprache verfasst. Aber auch die Geschichte und Literatur sind gut vertreten. So zählen zu den besonders wertvollen Büchern vier Bände aus dem großen, mit vielen Kupferstichen geschmückten Geschichtswerk "Theatrum Europaeum" von Matthaeus Merian.
Eine Besonderheit der Bibliothek sind 50 Bände, Werke des Johann Kaspar Lavater, die wohl im Laufe des 19. Jahrhunderts auf eine uns nicht bekannte Weise in die Büchersammlung kamen. Ebenso wenig bekannt ist der Weg von 40 Werken des bekannten Konstanzer Generalvikars, Theologen und Schriftstellers Ignaz Heinrich von Wessenberg nach Oberried.
Kontakt
Adresse
Klosterbibliothek Oberried
Klosterplatz 3
79254 Oberried
Ansprechpartner
Herr Jürgen Müller